Iphigenie exklusiv am ESG!

Theater exklusiv für das ESG!

Das Ensemble des Sommertheaters der Glyptothek spielt Goethes „Iphigenie auf Tauris“ nur für die Schülerinnen des Edith-Stein-Gymansiums!

„Heraus in eure Schatten“ beginnt Iphigenie, die Tochter Agamemnons, ihren Monolog und vielleicht verstehen wir jetzt zum ersten Mal, was sie uns damit sagen will. Stimmgewaltig berichtet Iphigenie von ihrem Schicksal. Wir fühlen ihr Heimweh und verstehen endlich, warum sie Thoas, den König der Taurer, der ihr Asyl gegeben hat, nicht belügen kann. Klar sind es der Mythos sowie Goethes Ideal der Klassik, die besagen, dass allein eine reine Seele den Familienfluch aufzuheben vermag und doch ist es hier noch etwas anderes. Es ist Iphigenies tiefstes Inneres, ihr Wesen, das uns durch die Schauspielerin Julia Gröbl so nahekommt wie selten.

Und Thoas, der König, verletzt ist er und deshalb grausam und doch bezwingt auch er am Ende sein Ego, überwindet seinen Stolz und lässt die Nachkommen des Tantalos mit einem „Lebt wohl!“ nach Hause zurückkehren. Alexander Wagner ist ein König von der Sorte, die es auch heute bräuchte. Er kann sich revidieren, er kann nachgeben und damit am Ende den Teufelskreis der Gewalt und des Stumpfsinns durchbrechen.

Und dann ist da noch Orest, ein depressiver junger Mann, den die Gewissensbisse plagen, hat er doch erst kürzlich seine Mutter ermordet. Doch auch er fügt sich am Ende der Vernunft und der Menschlichkeit seiner Schwester. Martin Schülke spielt zwar einen depressiven Hitzkopf, der schließlich aber doch so klug ist und den Orakelspruch Apolls endlich entschlüsselt und damit dem Rauben und Morden ein Ende bereitet.

„Verteufelt human“ ist es wohl, dieses Drama Goethes, aber es ist den Schauspielern gelungen, uns dieses alte Stück modern, frisch und wahnsinnig ergreifend zu präsentieren. Die Katharsis – die Reinigung durchs Theater – sie funktioniert noch immer!

Für ihr grandioses Spiel danken wir den Schauspielern Julia Gröbl (Iphigenie), Alexander Wagner (Thoas, Pylades) und Martin Schülke (Orest, Arkas).

Götz Grünberg hat mit seinem Saxophonspiel die Dramatik des Geschehens noch verstärkt. Herzlichen Dank!

Maxi Hoffmann sorgte für die passende Lichtstimmung und war auch sonst jederzeit bereit, das Ensemble bei der Vorbereitung zu unterstützen. Vielen Dank!

Und schließlich gilt unser großer Dank Sven Schöcker, dem Regisseur, der uns diesen Theatervormittag durch sein großes Engagement ermöglicht hat. Seine Inszenierung der „Iphigenie“ wird allen Zuschauern in Erinnerung bleiben.

Ruth Dobias

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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